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Lerntypen

Es gibt verschiedene Modelle, um Lerntypen zu kategorisieren. Das bekannteste und am häufigsten verwendete Modell ist das VARK-Modell, das vier primäre Lerntypen unterscheidet:


1. Visueller Lerntyp

Lernt am besten durch visuelle Hilfsmittel wie Bilder, Diagramme, Grafiken, Mindmaps und Videos.


Methoden:

  - Nutzung von Farben und Markierungen in Notizen.

  - Visualisierung von Informationen durch Diagramme und Bilder.

  - Verwendung von Mindmaps zur Organisation von Ideen.


2. Auditiver Lerntyp

Lernt am besten durch Hören und Sprechen. Bevorzugt mündliche Erklärungen, Diskussionen und Audiomaterialien.


Methoden:

  - Teilnahme an Diskussionen und mündlichen Präsentationen.

  - Nutzung von Hörbüchern, Podcasts und Lehrvideos.

  - Wiederholung von Informationen durch lautes Lesen oder Erklären.


3. Lesen/Schreiben Lerntyp

Lernt am besten durch das Lesen und Schreiben von Texten. Bevorzugt schriftliche Erklärungen, Notizen und Texte.


Methoden:

  - Erstellen von schriftlichen Notizen und Zusammenfassungen.

  - Lesen von Büchern, Artikeln und Handouts.

  - Schreiben von Essays, Berichten und Tagebüchern.


4. Kinästhetischer Lerntyp

Lernt am besten durch körperliche Aktivitäten und praktisches Tun. Bevorzugt Experimente, Rollenspiele und Bewegung.


Methoden:

  - Teilnahme an praktischen Übungen und Experimenten.

  - Nutzung von Lernspielen und Bewegung beim Lernen.

  - Anwendung von Rollenspielen und Simulationen zur Vertiefung von Wissen.


Weitere Modelle und Lerntypen


Zusätzlich zum VARK-Modell gibt es weitere Ansätze, die unterschiedliche Aspekte des Lernens betonen. Hier sind einige davon:


1. Mehrfache Intelligenzen (Howard Gardner)


Gardner identifiziert acht Intelligenzen, die verschiedene Lernpräferenzen widerspiegeln:


Linguistische Intelligenz: Sprachliche Fähigkeiten, bevorzugt Lesen, Schreiben, Erzählen.

Logisch-mathematische Intelligenz: Logisches Denken, bevorzugt Problemlösen, Experimente.

Räumliche Intelligenz: Visuelles und räumliches Verständnis, bevorzugt Zeichnen, Modelle.

Musikalische Intelligenz: Musikalische Fähigkeiten, bevorzugt Rhythmen, Melodien.

Kinästhetische Intelligenz: Körperliche Geschicklichkeit, bevorzugt Bewegung, Handwerk.

Interpersonale Intelligenz: Soziale Fähigkeiten, bevorzugt Gruppenarbeit, Kommunikation.

Intrapersonale Intelligenz: Selbstverständnis, bevorzugt Reflexion, Selbststudium.

Naturalistische Intelligenz: Verständnis für die Natur, bevorzugt Naturbeobachtung, Umweltthemen.


2. 4MAT-System (Bernice McCarthy)


Das 4MAT-System kombiniert unterschiedliche Lernstile und die Phasen des Lernprozesses. Es definiert vier Lerntypen:


Typ 1: Innovatoren: Lernen durch Fühlen und Beobachten. Bevorzugen persönliche Bedeutung und kreative Ansätze.

Typ 2: Analytiker: Lernen durch Denken und Beobachten. Bevorzugen logische Erklärungen und präzise Informationen.

Typ 3: Praktiker: Lernen durch Denken und Tun. Bevorzugen praktische Anwendungen und Experimente.

Typ 4: Dynamiker: Lernen durch Fühlen und Tun. Bevorzugen spontane, flexible Ansätze und Gruppenaktivitäten.


Identifikation des Lerntyps


Um den Lerntyp zu identifizieren, können Beobachtungen, Fragebögen und Tests hilfreich sein. Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Menschen eine Mischung aus mehreren Lerntypen sind, aber oft eine oder zwei bevorzugte Methoden haben. Die Kenntnis des eigenen oder des Lerntyps des Kindes kann helfen, den Lernprozess effektiver und angenehmer zu gestalten.


Der Lerntyp eines Kindes kann bereits in der Grundschule festgestellt werden! Das Wissen um den Lerntyp kann helfen, das Lernen effektiver zu gestalten und den individuellen Bedürfnissen des Kindes besser gerecht zu werden. Hier sind einige Methoden, um den Lerntyp eines Grundschulkindes zu identifizieren:


Beobachtung im Alltag

Verhalten beim Lernen: Achte darauf, wie dein Kind am besten lernt. Hört es lieber zu, liest es gern, oder probiert es Dinge praktisch aus?

Interessen und Vorlieben: Welche Aktivitäten bevorzugt dein Kind in seiner Freizeit? Liest es gerne Bücher, hört es Musik oder spielt es lieber mit Bauklötzen?


Gespräche mit Lehrern

Feedback einholen: Lehrer können wertvolle Einblicke geben, da sie das Kind in verschiedenen Lernsituationen beobachten und seine Lernpräferenzen erkennen können.

Unterrichtsanpassung: Lehrer können auch verschiedene Lehrmethoden ausprobieren und sehen, welche am besten funktionieren.


Experimentieren mit verschiedenen Lernmethoden

Visuelles Lernen: Verwende Bilder, Diagramme, Videos und visuelle Hilfsmittel. Beobachte, ob dein Kind besser versteht und sich besser erinnert, wenn es visuelle Materialien benutzt.

Auditives Lernen: Setze auf mündliche Erklärungen, Hörbücher und Lieder. Achte darauf, ob dein Kind Informationen besser behält, wenn es sie hört.

Lesen/Schreiben: Biete Bücher, Schreibübungen und Arbeitsblätter an. Sieh nach, ob dein Kind gerne liest und durch das Schreiben lernt.

Kinästhetisches Lernen: Ermögliche praktische Erfahrungen, Experimente und Bewegung beim Lernen. Schaue, ob dein Kind am besten durch das Tun lernt.


Reflexion und Anpassung

Selbstreflexion: Frage dein Kind, wie es sich beim Lernen fühlt und welche Methoden es am angenehmsten und effektivsten findet.

Anpassung der Methoden: Passe die Lernmethoden entsprechend den Präferenzen und Rückmeldungen deines Kindes an.


Möglicher Ablauf zur Feststellung des Lerntyps zuhause:


1. Woche: Visuelles Lernen

Aktivitäten: Verwende Bilder, Videos, Flashcards und Diagramme.

Beobachtung: Notiere, wie gut dein Kind die Informationen behält und wie motiviert es ist.


2. Woche: Auditives Lernen

Aktivitäten: Setze auf mündliche Erklärungen, Hörbücher, und Lieder.

Beobachtung: Beobachte das Verhalten und die Lernleistung deines Kindes.


3. Woche: Lesen/Schreiben

Aktivitäten: Biete Bücher, Arbeitsblätter, und Schreibübungen an.

Beobachtung: Achte darauf, wie gut dein Kind sich konzentrieren kann und wie es die Aufgaben bewältigt.


4. Woche: Kinästhetisches Lernen

Aktivitäten: Führe Experimente durch, mache Lernspiele und praktische Aufgaben.

Beobachtung: Sieh nach, ob dein Kind durch Bewegung und praktisches Tun besser lernt.


Abschluss: Reflexion und Anpassung

Gespräch: Sprich mit deinem Kind über die verschiedenen Lernmethoden und welche es am besten fand.

Anpassung: Integriere die bevorzugten Lernmethoden in den täglichen Lernalltag deines Kindes.

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